Die Nebel von Avalon

 

Leseprobe:
Suddenly Morgaine knew what had happened. The veil had thinned, as it did occasionally in spots of such concentrated power, and somehow this girl had had enough sensitivity to be aware of it. This happenes sometimes, as momentary vision, so that someone could see the other world as a shadow or a brief vision; but to move through into the other world was rare.

Morgaine, die Schwester von König Artus begleitet den Leser durch die Geschichte. Während Morgaine auf der Insel Avalon eine Priesterin der Göttin wird, wird Artus von seinem Vater, dem regierenden Großkönig in Pflege gegeben, da man um das Leben des zukünftigen Königs fürchtet. Nach dem Tode des Königs Pendragon, wird Artus mit Hilfe der Priesterschaft von Avalon auf den Thron gesetzt. Im Rahmen eines alten Rituals schwängert Artus seine Schwester Morgaine, die er nach vielen Jahren das erste Mal wiedersieht. Zu spät erkennt er, mit wem er es zu tun hat. Morgaine hält die Schwangerschaft vor ihm geheim, so daß sich Artus zunächst einmal dem Regieren widmen kann. Seiner Frau, die in dem neuen christlichen Glauben erzogen wurde, gelingt es, Artus von ihrem Glauben zu überzeugen. Die Konflikte mit der Priesterschaft von Avalon und dem alten Volk sind daher nicht zu vermeiden. Lanzelot, der treue und mutige Krieger von König Artus verliebt sich in seine Königin, die jedoch an ihrem Treueeid zu ihrem Mann festhält, meistens jedenfalls. Nach dem Willen der Priester Avalons soll der Sohn von Morgaine die Herrschaft von König Artus beenden und eine neue Herrschaft unter dem Glauben an die Göttin beginnen. Diese Idee hat leider nur den kleinen Schönheitsfehler, daß Artus seinen Sohn bei dem entscheidenden Duell tötet. Da Artus Frau ihm keinen rechtmäßigen Erben schenken konnte, verfällt Britannien nach dem Tode Artus in eine dunkle Zeit des Chaos.

Mit „Die Nebel von Avalon“ landete Marion Zimmer Bradley ihren ersten großen Bestseller, der sie im gesamten Science Fiction und Fantasy Fandom bekannt machte. Der Grund für die große Beliebtheit gerade dieses Romans ist einerseits sicherlich, daß die Autorin hier eine bekannte Legende, nämlich um König Artus und die Ritter seiner Tafelrunde aufgreift. Andererseits ist es gerade der Reiz der Geschichte, daß sie von der Autorin aus dem Blickwinkel einer Frau geschildert wird.
In mehr als tausend Seiten breitet Marion Zimmer Bradley ihre faszinierende Fassung der alten Sage um König Artus vor unserem inneren Auge aus. Wer erst einmal begonnen hat diesen Roman zu lesen, den wird er so schnell nicht wieder loslassen. Besonders faszinierend gestaltet sich der Konflikt der Religionen. Auf der einen Seite das neu entstandene Christentum mit seiner ganzen Borniertheit und auf der anderen Seite der naturverbundene Glaube des alten Volkes. Der Leser leidet mit Morgaine, wenn sie versucht wenigstens einen Teil des alten Glaubens zu bewahren, umso mehr als er weiß, daß sie scheitern wird.
Die ohnehin dramatische Geschichte um die Ritter der Tafelrunde erhält durch die Augen von Marion Zimmer Bradley eine ungeahnte Intensität, der man sich als Leser nicht zu entziehen vermag. ‚Die Nebel von Avalon‘ sind ein absolutes Muß in jedem gut sortierten Bücherregal.

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