Die Reise zum Mittelpunkt der Erde

 

 

Leseprobe S. 26:

‚You see Axel,‘ he addes, ‚the condition of the terrestrial nucleus has given rise to various hypotheses among geologists; there is no proof at all for this internal heat; my opinion is that there is no such thing; it cannot be; besides we shall see for ourselves, and, like Arne Saknussem, we shall know exactly what to hold as truth concerning this grand question.‘

Professor Liedenbrock findet ein altes Schriftstück, dessen Autor Arne Saknussem behauptet zum Mittelpunkt der Erde gereist zu sein. Völlig aus dem Häuschen macht sich der Professor mit seinem Neffen Axel auf den Weg, um dorthin zu gehen, wo erst ein Mann vor ihnen war. Unterwegs engagieren sie den isländischen Führer Hans, der sie begleiten soll. Gemeinsam steigen sie in den Krater eines erloschenen Vulkans und hoffen Geschichte zu machen.

Jules Verne wird als Begründer der Science Fiction angesehen, auch wenn zu seinen Lebzeiten der Begriff Science Fiction noch nicht erfunden war. Die Reise zum Mittelpunkt der Erde wurde 1864 veröffentlicht und ist der dritte Teil von Jules Vernes berühmter Serie über „Außergewöhnliche Reisen“. In dieser Serie, bestimmten zum ersten Mal die Konsequenzen wissenschaftlicher Entdeckungen die Handlung und insofern zählen die Werke Vernes sicher zu den wichtigen Meilensteinen in der Literatur.
Jules Verne versteht es, seine Personen zu charakterisieren, auch wenn es sich bei ihnen um wandelnde Klischees handelt. Die Motive der handelnden Personen sind, wenn man die damalige Zeit in Betracht zieht sicher auch nachvollziehbar. Ein wenig schade ist allerdings, daß Verne vielfach gleiche Muster verwendet, so zum Beispiel, wenn Axel mit seinem Onkel über die Expedition debattiert, getreu dem Motto: „Der Professor hat immer Recht.“
Auch die Glaubwürdigkeit leidet ein wenig, wenn Verne seine Helden an die Grenzen ihrer Belastbarkeit und darüber hinaus treibt. Manchmal fühlt man sich an heutige Actionfilme erinnert, wo die Logik auch der Handlung zum Opfer fällt. Oder erscheint es jemandem plausibel, daß man mit einem Floß auf der Eruption eines Vulkans reitend wieder an die Erdoberfläche gelangt?
Leider habe ich den Fehler gemacht, mir die englische Übersetzung des Romans zu besorgen, weil ich meine Englischkenntnisse ein wenig aufpolieren wollte. Was ich damit aber nicht beabsichtigt hatte war, meinen Blutdruck ansteigen zu lassen. Warum zum Geier können diese Briten nicht einfach mit vernünftigen Einheiten arbeiten? Statt daß der Übersetzer die Meter und Grad Celsius stehen läßt, schmeißt er wie wild mit Füßen und Fahrenheit um sich. Es ist wirklich kein Wunder, daß bei einer solchen Handhabung der Einheiten durch den Englisch sprechenden Teil dieser Welt auch ab und zu mal ganze Raumsonden verschwinden, nur weil man vergessen hat umzurechnen.
Abgesehen von den kleinen Schwächen ist die Reise zum Mittelpunkt der Erde aber ein guter Roman, der nicht umsonst zu den Klassikern gerechnet wird. Und sicher ist er nicht nur für eingefleischte Science Fiction Fans interessant.

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